The Bourne Identity
Bourne Identität: Die Geburt einer Action-Legende
Doug Limans Filmadaption (2002) des Robert-Ludlum-Bestsellers revolutionierte das Spionage-Genre. Matt Damon verkörpert Jason Bourne – ein menschliches Rätsel, das mit Schusswunden im Mittelmeer gefunden wird. Ohne Erinnerung, aber mit instinktiven Kampffähigkeiten und sechs Pässen beginnt eine atemlose Jagd von Zürich nach Paris, bei der Bourne nicht nur Killer abwehrt, sondern auch den Schlüssel zu seiner eigenen Existenz sucht.
Ein Antiheld für das 21. Jahrhundert
Bourne bricht mit allen Action-Klischees: Kein schlagfertiger Superheld, sondern ein verletzlicher Mensch, der seine eigenen Fähigkeiten fürchtet. Die berühmte „Brieftaschen-Szene“ in Zürich, wo er seine verschiedenen Identitäten entdeckt, ist ein Meisterwerk der verhaltenen Spannung. Franka Potente als zufällige Mitstreiterin Marie bringt menschliche Wärme in diese kalte Welt der Verschwörungen.
Realismus statt Effekthascherei
Liman ersetzt Hollywood-Spektakel durch handfeste Action: Der Autokampf durch Pariser Gassen, der improvisierte Kampf mit einem Kugelschreiber, die Flucht über Dächer – alles wirkt greifbar echt. Die berühmte Verfolgungsjagd im Mini Cooper wurde tatsächlich mit Stuntfahrern gedreht, nicht am Computer. Chris Cooper als skrupelloser CIA-Offizier Conklin verkörpert perfekt den Gegensatz zu Bournes menschlicher Verletzlichkeit.
Kultstatus und bleibender Einfluss
Was als Einzelfilm geplant war, wurde zum Ausgangspunkt einer der erfolgreichsten Franchises. Der dokumentarische Stil (Handkamera, schnelle Schnitte) prägte eine ganze Generation von Actionfilmen. Die emotionalen Tiefen – Bournes Alpträume, seine Angst vor dem, was er war – heben den Film über reine Unterhaltung hinaus. Das rätselhafte Finale auf Mykonos lässt Raum für Spekulationen und läutet perfekt die Fortsetzungen ein.