Princess Charming Season 1
Princess Charming: Revolution im deutschen Reality-TV
Diese bahnbrechende Dating-Show von TVNOW (2021) schrieb Fernsehgeschichte als Deutschlands erste lesbische Suitor-Show. Die 30-jährige Kölner Anwältin Irina Kurzhäfer durchlebt als „Prinzessin“ einen modernen Märchenprozess: In einer Luxusvilla trifft sie auf 20 diverse Kandidatinnen – von der queeren Aktivistin bis zur schüchternen Buchhändlerin. Anders als heteronormative Formate liegt der Fokus auf authentischen queerfeministischen Dialogen statt künstlichem Drama.
Queere Liebe ungefiltert
Die Serie setzt neue Standards für LGBTQ+-Repräsentation: Küssende Frauen werden nicht als Sensation inszeniert, sondern natürlich gezeigt. Highlights sind die „Prinzessinnen-Abende“, wo Irina mit den Kandidatinnen über Coming-Out-Erfahrungen spricht – eine seltene Intimität im deutschen TV. In Episode 5 sorgt die Ankunft von Transfrau Lina für wichtige Gespräche über Inklusion in der Community, ohne belehrend zu wirken.
Produktion mit Haltung
Hinter den Kulissen arbeitete ein divers besetztes Team, darunter lesbische Regisseurinnen. Die Villa-Atmosphäre vermeidet Male-Gaze-Ästhetik – keine knappen Bikinis, sondern sinnliche Poolpartys im Abendlicht. Besonders gelungen: Die Dates reichen von klassischen Restaurantbesuchen bis zu politischen Aktionen („Protest-Date“ mit Plakatmalen). Das Finale, in dem Irina sich zwischen der bodenständigen Nina und der charismatischen Samira entscheidet, erreichte 1,2 Mio. Streams.
Kulturelle Wirkung
Die Show löste Debatten über lesbische Sichtbarkeit aus und inspirierte ähnliche Formate in Europa. Kritiker lobten besonders die Diversität der Kandidatinnen (Alter 21-34, verschiedene Körpertypen, Berufe). Die zweite Staffel übertraf 2022 die Quote noch – Beweis, dass queeres Reality-TV Massentauglichkeit hat. „Princess Charming“ bleibt ein Meilenstein für deutsche Medienvielfalt, der beweist: Liebe ist Liebe, egal in welchem Format.