Little Amadeus
Little Amadeus: Mozart für kleine Ohren
Diese deutsch-japanische Koproduktion (2006) bringt Kindern das Wunderkind Mozart auf spielerische Weise nahe. In 26 Folgen erlebt der 8-jährige „Wolfi“ (mit der ikonischen weißen Perücke) Abenteuer im Salzburg des 18. Jahrhunderts. Ob er nun gegen neidische Rivalen antritt oder heimlich das Cembalo repariert – stets fließen seine berühmten Kompositionen wie „Eine kleine Nachtmusik“ organisch in die Handlung ein.
Historische Fantasie
Die Serie nimmt sich kreative Freiheiten: Mozarts Vater Leopold ist hier ein liebevoller Fagottspieler, nicht der strenge Lehrer der Geschichte. Die beste Folge zeigt, wie Amadeus und seine Schwester Nannerl einen Dieb mit einer selbstkomponierten Klangfalle überführen. Die Animation verbindet europäischen Zeichenstil mit japanischen Expressivtechniken – besonders in den musikalischen Sequenzen, wenn Noten lebendig werden.
Pädagogisches Konzept
Jede Episode endet mit einer „Wissensperle“: Echte Fakten über Mozarts Leben, eingeblendet über historischen Gemälden. Die Charaktere sind kindgerecht vereinfacht: Der böse Hofkapellmeister Giuseppe Bonno wird als pantomimischer Schurke dargestellt, Mozarts Mutter Anna Maria als singende Hausfrau. In „Die Zauberflöten-Probe“ lernen Kinder nebenbei Opernkonventionen kennen – ganz ohne Belehrung.
Internationaler Erfolg
Ursprünglich für den deutschen KiKA produziert, wurde die Serie in 35 Länder verkauft und gewann den Japan Prize 2007. Das Geheimnis: Die Mischung aus Slapstick (wenn Mozarts Perücke ständig verrutscht) und authentischer Musik (eingespielt vom Prager Symphonieorchester). Bis heute wird „Little Amadeus“ in Musikschulen eingesetzt, um Kinder für Klassik zu begeistern – und beweist: Kulturvermittlung darf fröhlich sein.