Cloud Atlas

Cloud Atlas: Das Gewebe der Menschheit

Die Wachowskis und Tom Tykwer wagten 2012 ein beispielloses Kinoexperiment: Die Verfilmung von David Mitchells Roman „Cloud Atlas“ verbindet sechs Handlungsstr?nge über 500 Jahre Menschheitsgeschichte – vom Pazifik 1849 bis zum postapokalyptischen Hawaii. Mit einem Starbesetzung (Tom Hanks, Halle Berry, Hugo Weaving etc.) in Mehrfachrollen zeigt der Film, wie Seelen und Schicksale sich durch Zeit und Raum verweben.

Cloud Atlas

Revolutionäres Storytelling

Der Film springt mutig zwischen Epochen: Ein Brief inspiriert ein Musikstück, das Jahrzehnte später eine Journalistin bewegt, deren Geschichte wiederum… Jede Episode hat ihren eigenen visuellen Stil – die düsteren Szenen im Korea 2144 kontrastieren mit den warmen Tönen des Komponisten-Dramas 1936. Besonders beeindruckend: Die Schauspieler verwandeln sich in jeder Epoche (oft über Geschlecht und Ethnie hinweg), was die Idee der Seelenwanderung visualisiert.

Cloud Atlas

Philosophische Tiefe

Jede Geschichte erkundet Unterdrückung und Befreiung: Sklaverei, Homophobie, Korruption, Altersdiskriminierung, Klonen-Diktatur und Stammesmythos. Das wiederkehrende Kometen-Mal symbolisiert den ewigen Kampf für Freiheit. Die bewegendste Verbindung: Die Klon Sonmi-451 (Doona Bae), deren Rebellion im 22. Jahrhundert zur Religion der Zukunft wird. Ihre Worte „All boundaries are conventions“ werden zum Leitmotiv.

Cloud Atlas

Ein filmisches Vermächtnis

Trotz gemischter Kritiken entwickelte sich „Cloud Atlas“ zum Kultfilm. Die atemberaubende Filmmusik (das „Cloud Atlas Sextet“) verbindet die Episoden musikalisch. Der dreistündige Film fordert Aufmerksamkeit, belohnt aber mit einem einzigartigen kinematografischen Erlebnis über Liebe, Kunst und den Kreislauf der Geschichte. Das Finale auf den Sternwarten von Hawaii und Edinburgh zeigt: Jede Tat – gut oder böse – vibriert durch die Ewigkeit.