A Cure for Wellness
Einführung: Die trügerische Idylle
Gore Verbinskis „A Cure for Wellness“ entführt uns in eine scheinbar paradiesische Schweizer Klinik, wo der New Yorker Börsenmakler Lockhart (Dane DeHaan) seinen vermissten CEO zurückholen soll. Nach einem mysteriösen Unfall muss er jedoch selbst Patient werden und entdeckt bald, dass hinter der makellosen Fassade des Zentrums unheilige Geheimnisse lauern.
Der Sog der Anstalt
Die Regeln der Klinik unter Dr. Volmer (Jason Isaacs) werden immer befremdlicher: endlose Wasserbehandlungen, seltsame Diäten und das rätselhafte Verschwinden von Patienten. Lockharts Begegnung mit der geheimnisvollen Hannah (Mia Goth), die wie in einer Zeitblase zu leben scheint, wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet. Verbinskis visueller Stil schafft eine beunruhigende Atmosphäre zwischen medizinischem Präzisionismus und dekadentem Horror.
Das Wasser des Wahnsinns
Die angebliche Heilquelle der Klinik entpuppt sich als Zentrum des Grauens. Langsam dämmert Lockhart, dass die „Behandlungen“ die Patienten nicht heilen, sondern in einem Zustand willenloser Abhängigkeit halten. Die surrealen Traumsequenzen und alptraumhaften Visionen vermischen sich zunehmend mit der Realität – sowohl für Lockhart als auch für den Zuschauer.
Die Anatomie des Bösen
Als Lockhart die schockierende Wahrheit über die 200-jährige Geschichte der Klinik und Hannahs wahre Natur entdeckt, stürzt der Film in einen Höllensturz aus Körperhorror und psychologischer Zersetzung. Die letzten 30 Minuten bieten einige der visuell verstörendsten Bilder des modernen Kinos, die tief im kollektiven Unbewussten wurzeln.
„A Cure for Wellness“ ist ein opulenter, beunruhigender Film, der die Grenzen zwischen psychologischem Thriller und Körperhorror verwischt. Mit atemberaubenden Bildern und einer dichten Atmosphäre entlarvt er unseren Wahn nach ewiger Jugend und Gesundheit als tödliche Obsession. Ein Film, der unter die Haut geht und dort lange weiterwirkt.